Linkshändigkeit

Seit es Menschen gibt, gibt es Links- und Rechtshänder. Linkshändigkeit ist genauso normal wie Rechtshändigkeit. Die Händigkeit ist angeboren. Es steht schon im embryonalen Zustand fest, ob eine Linkshändigkeit oder eine Rechtshändigkeit vorliegt. Die Händigkeit zeigt sich allerdings nicht sofort nach der Geburt, sondern erst ungefähr ab dem Alter von 10 Monaten, wenn das Kind zielgerichtet greifen kann. Die Linkshändigkeit bei Menschen ist seit Jahrhunderten aus ideologischen und religiösen Gründen unterdrückt worden, die allermeisten Linkshänder sind von klein auf auf das „richtige Händchen“ umerzogen worden. Die Problematik der unterdrückten Linkshändigkeit wird immer noch viel zu wenig von Wissenschaftlern, wie Pädagogen, Pschologen oder Medizinern, ernst genommen.

Händigkeit

Händigkeit bedeuet, dass es eine angeborene Rollenverteilung zwischen beiden Händen und beiden Gehirnhälften gibt. Es gibt immer eine dominante „starke„ Hand und eine nicht dominante „schwache“ Hand, ebenso eine dominante und eine nicht dominante Gehirnhälfte. Die dominante Hand hat mehr Ausdauer und Kraft, ist feinmotorisch geschickter als die nicht dominante und mit dieser zu hantieren, zu schreiben oder auch kreativ zu sein, fühlt sich gut und stimmig an.                                    Die Bewegungen der linken Hand werden von der rechten Hand gesteuert, die der rechten Hand von der linken Gehirnhälfte.

Linkshändigkeit erkennen 

Kleine Kinder müssen in ihrer angeborenen Linkshändigkeit erkannt werden, Sie erschließt sich durch Beobachtung. Man braucht ein wenig Beobachtungsgabe und die Bereitschaft, sich mit einzelnen Kindern etwas mehr zu beschäftigen, dann zeigt sich der Unterschied zum Rechtshänder. Der Linkshänder greift, biologisch determiniert, bevorzugt mit links und der Rechtshänder bevorzugt mit rechts. Kleine Kinder, die noch kein Bewusstsein über ihre Händigkeit haben, machen das ganz instinktiv und spontan. Kleine linkshändige Kinder sind darauf angewiesen, dass Erziehungspersonen ihre Linkshändigkeit erkennen und sie darin unterstützen und fördern.

Die Unterdrückung der Linkshändigkeit 

Eine Unterdrückung der angeborenen Linkshändigkeit, bei praktischen Tätigkeiten, besonders aber beim Schreiben und Musizieren, kann fatale Auswirkungen haben. Sie kann zu feinmotorischen Problemen, diversen Lern- und Leistungsschwierigkeiten, psychosomatischen Symptomen und psychischen Problemen führen.

Es ist mir ein wichtiges Anliegen, dazu beizutragen, dass Linkshänder/innen ihre angeborene Linkshändigkeit wertschätzen und bewusst leben können.

Eigene Erfahrungen

Auf dem Foto sehen Sie mich kurz vor der Einschulung, bevor ich auf die rechte Schreibhand umerzogen wurde. Bis dahin habe ich hingebungsvoll mit links gemalt. Ich lernte auch, rechtshändig Blockflöte und Geige zu spielen. Die negativen Auswirkungen der Unterdrückung der angeborenen Linkshändigkeit kenne ich aus eigener Erfahrung. Weiter lesen…