… Barbara Sattlers Buch Der umgeschulte Linkshänder oder Der Knoten im Gehirn zum ersten Mal in die Hand nahm, tat ich das in der Absicht, etwas über meinen linkshändigen Vater und meinen mutmaßlich linkshändigen Sohn zu lernen. Ich las allerdings kaum über sie, umso mehr jedoch über mich selbst. Und obwohl ich zum ersten Mal eine einleuchtende Erklärung für mein leidvoll erlebtes mannigfaches Scheitern bekam, konnte ich zunächst nicht glauben, dass auch ich eine Linkshänderin sein sollte, denn an eine Umschulung auf die rechte Hand kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern.
Andrerseits ließ mir das Gelesene keine Ruhe, und nachdem ich schließlich, Jahre nach meiner ersten Lektüre von Barbara Sattler – erfolgreich– denVersuch unternahm, meinen Namen in Spiegelschrift zu schreiben, wollte ich es dann doch genau wissen und auch sonst ausprobieren, was denn mit links für mich alles machbar sei. Allein die Umtrainierung weniger Tätigkeiten, wie etwa meine Zähne mit der linken Hand zu putzen, reichten aus, um mir die Erfahrung zu vermitteln, dass mir dies eine große Erleichterung und einen wunderbar klaren Kopf bescherte.
So war es dann auch im Alter von 48 Jahren, nachdem als Ergebnis des Händigkeitstests bei Frau Neumann meine Linkshändigkeit eindeutig feststand, keine schwierige Entscheidung, einer Rückschulung unter ihrer Betreuung auf meine linke Hand zuzustimmen. Inzwischen sind seit meinen ersten linkshändigen Schreibversuchen fast 3 Jahre vergangen und es ist mir in zunehmendem Maße gelungen, auch bei den meisten anderen Tätigkeiten meine linke zu meiner dominanten Hand zu machen. Einfach war dies nicht immer, aber lohnend nichtsdestoweniger.
Ich bin seitdem mutiger geworden und selbstbewusster und genieße sehr, dass mir so viel mehr Kräfte als zuvor zu Verfügung stehen.
D.B.